Seed Funding Programm 2023
MIRA@MA
DKFZ-Hector Minimal-invasives Schnell-Autopsie-Programm
Koordinatoren
Sebastian Schölch
DKFZ-Hector Nachwuchs-KKE Translationale Chirurgische Onkologie
Andreas Trumpp
Stammzellen und Krebs, DKFZ
Ausführliche Beschreibung
Ein großes klinisches Problem bei der Behandlung von Patienten mit Tumoren im Spätstadium ist die Therapieresistenz und das unterschiedliche Ansprechen der verschiedenen Tumorherde auf die Behandlung. Dies ist eine Folge der inter- und intratumoralen Heterogenität. Da nur sehr wenige Tumorproben von Patienten im Spätstadium zur Verfügung stehen, ist dieses Phänomen noch nicht vollständig verstanden.
Das MIRA@MA-Programm zielt darauf ab, ein minimal-invasives Schnell-Autopsie-Programm (MIRA) am DKFZ-Hector Krebsinstitut zu etablieren. Im Rahmen dieses Programms werden posttherapeutische und multiläsionale Biopsieproben durch ultraschallgeführte Biopsien von multiplen Tumorherden kürzlich verstorbener Krebspatienten entnommen, die ihre Teilnahme an der Studie zuvor schriftlich erklärt haben. Die Proben werden Einzelzell-Multiomics-Analysen unterzogen und als lebende Organoid-Linien in der Morszeck-Biobank des DKFZ archiviert, um die weitere Untersuchung der klonalen Evolution bei Krebs im Spätstadium zu ermöglichen. Darüber hinaus beinhaltet die Initiative eine Ausbildungskomponente für Medizinstudenten, die eine spezielles Training in ultraschallgesteuerten Biopsietechniken erhalten werden. Dies stellt die Nachhaltigkeit des Programms sicher und fördert die nächste Generation von Clinician Scientists. Das MIRA-Programm wurde von der Ethikkommission II der Universität Heidelberg bewilligt, es sollen Patienten mit gastrointestinalen, hepatobiliären, gynäkologischen, urologischen und pulmonalen Malignomen eingeschlossen werden.
Abbildung: Potentielle Biopsieziele im MIRA-Programm.