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Seed Funding Programm 2023

TETRIS

Strahleninduzierte Sarkome und ihre molekularen Ökosysteme – 
Das „Tumor EcosysTems in Radiation-lnduced Sarcomas (TETRIS)"- Projekt.

Koordinatoren

Jens Jakob

Sarkomchirurgie, UMM

Melissa Harbrücker

Sarkomchirurgie, UMM

Melissa.harbrueckerumm.de

Stefan Fröhling

Translationale Medizinische Onkologie, DKFZ

Ausführliche Beschreibung

Sarkome sind Tumoren des Weichgewebes. Sie können sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen auftreten, unterscheiden sich jedoch hinsichtlich ihres feingeweblichen Subtyps sowie ihrer Prognose und Therapie.

Sarkome können nicht nur als primäre Tumoren auftreten, sondern auch sekundär – zum Beispiel aufgrund einer vorangegangenen Strahlentherapie. Über die Entstehung und die Risikofaktoren ist wenig bekannt. Die Therapieoptionen sind limitiert. Operationen führen häufig zu erheblichen funktionellen und kosmetischen Konsequenzen. Bestrahlung und konventionelle Chemotherapeutika greifen bei den strahleninduzierten Sarkomen nur bedingt.

Das strahleninduzierte Angiosarkom (RIAS) stellt den häufigsten feingeweblichen Subtyp des strahleninduzierten Sarkoms dar. RIAS sind in aller Regel hoch aggressive (G3) Tumoren, die im Mittel fünf bis sieben Jahre nach einer Strahlentherapie auftreten – zum Beispiel nach Bestrahlung bei Brustkrebs.

Das Erbgut von strahleninduzierten Sarkomen unterscheidet sich in typischer Weise von dem anderer Sarkome. Wir vermuten, dass sich aus diesen typischen Erbgutveränderungen Angriffspunkte für gezielte Tumortherapien ergeben. Zuvor ist aber ein besseres Verständnis der Entstehung und der Risikofaktoren nötig.

Das TETRIS-Projekt hat sich fünf umfassende Ziele gesetzt:

  1. Analyse der Eigenschaften des Erbguts und der Mikroumgebung strahleninduzierter Sarkome auf Einzelzellebene.
  2. Evaluation der Therapie des Ersttumors (Art der Bestrahlung, Bestrahlungsdosis und -frequenz, begleitende Chemotherapie) und Patientenmerkmalen in Bezug auf mögliche Risikofaktoren für die Entstehung eines strahleninduzierten Sarkoms.
  3. Integration betroffener Patient:innen mit strahleninduzierten Sarkomen in die Forschung, beispielsweise im Rahmen der Nachsorge zur Evaluierung der Lebensqualität.
  4. Bereitstellung fokusgruppenorientierter, evidenzbasierter und verständlicher Patienteninformationen zu strahleninduzierten Sarkomen, um die Patientenedukation und gemeinsame Entscheidungsfindung zu fördern. Zudem kann so ein Einblick in den Informationsbedarf der Patient:innen gewonnen werden.
  5. Entwicklung von klinischen Studienkonzepten in Zusammenarbeit mit Sarkompatient:innen, um dem erheblichen ungedeckten klinischen Bedarf zu begegnen und um betroffenen Patient:innen neue therapeutische Perspektiven bieten zu können.

Zum TETRIS-Team gehören Sarkom-Spezialist:innen verschiedener Fachrichtungen der Universitätsmedizin Mannheim und vier weiterer Sarkomzentren, Wissenschaftler:innen des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), Mitarbeiter:innen des Krebsinformationsdienstes (KID) des DKFZ sowie Patientenvertreter der Deutschen Sarkom-Stiftung.